Wasserhose

Wasserhose
Hose:
Mhd. hose, ahd. hosa »Bekleidung der ‹Unter›schenkel samt den Füßen«, asächs. hosa »eine Art Jagdstrumpf«, aengl. hosa »Strumpf, Bein- oder Fußbekleidung«, aisl. hosa »Langstrumpf, Hose« gehen auf germ. *husōn- zurück, das in altgermanischer Zeit wahrscheinlich die mit Riemen um die Unterschenkel geschnürten Tuch- oder Lederlappen bezeichnete. Das germ. Wort gehört im Sinne von »Hülle, Bedeckung« zu der weit verästelten idg. Wortgruppe der Wurzel *‹s›keu- »bedecken, umhüllen« (vgl. Scheune) und ist näher verwandt mit den Sippen von Haus und Hort. – Bis zum Beginn der Neuzeit bezeichnete »Hose« im Dt. lediglich die Bekleidung der ‹Unter›schenkel samt den Füßen, während das nicht mehr gebräuchliche Bruch (beachte engl. breeches) die Bekleidung des Unterleibs samt den Oberschenkeln bezeichnete. Als im 16. Jh. ein Kleidungsstück in Gebrauch kam, das den Unterleib und die Schenkel bis an die Füße bedeckte, ging »Hose« auf dieses Kleidungsstück über. – Nach der Ähnlichkeit mit der Form einer Hose bzw. eines Hosenbeins spricht man auch von Wasserhose (18. Jh.) und Windhose (19. Jh.), beachte engl. hose, das auch »Schlauch« bedeutet. – Zus.: Hosenmatz (20. Jh.; Mätzchen); Hosenträger (19. Jh.).
Wasser:
Das gemeingerm. Substantiv mhd. waz̧z̧er, ahd. waz̧z̧ar, got. watō, engl. water, schwed. vatten geht auf idg. *u̯édōr, *u̯ódōr, Genitiv *udnés »Wasser« zurück.
Vgl. aus anderen idg. Sprachen griech. hýdōr »Wasser« ( hydro..., Hydro... und die darunter erwähnten Fremdwörter) und russ. voda »Wasser«. Dazu stellt sich auch der unter 1 Otter (eigentlich »der zum Wasser Gehörige«) behandelte Tiername. Das idg. Wort gehört zu einer idg. Wurzel *‹a›u̯ed- »benetzen, befeuchten, fließen«, vgl. z. B. aind. undati »quellt, benetzt« und lat. unda »Woge«, ferner das unter waschen behandelte Verb. Ob auch das unter Winter (vielleicht eigentlich »nasse Jahreszeit«) behandelte Wort dazu gehört, ist unsicher. Neben idg. *‹a›u̯ed- steht idg. *‹a›u̯er-, vgl. z. B. aind. vā̓r »Wasser« und lat. urina »Harn« (s. das Fremdwort Urin). Zu dieser Wurzelform gehört wahrscheinlich auch der erste Bestandteil des unter Auerochse (eigentlich »Befeuchter, ‹Samen›spritzer«) behandelten Wortes. – Abl.: wässerig, wässrig »Wasser enthaltend; hell und farblos« (mhd. wez̧z̧eric, ahd. waz̧z̧irig); wässern »längere Zeit in Wasser einlegen; mit Wasser begießen« (mhd. wez̧z̧eren), dazu die Präfixbildung verwässern »mit zu viel Wasser versetzen, verdünnen; abschwächen« (16. Jh.). Zus.: Wasserfall (spätmhd. waz̧z̧erval); Wasserfarbe (zum Malen; 15. Jh.); Wasserhose »Wasser mitführender Wirbelsturm« (18. Jh.; vgl. Hose); Wasserkopf (18. Jh.; wohl Lehnübersetzung von nlat. hydrocephalus aus griech. hydroképhalos »Wasserkopf«); Wassermann (mhd. waz̧z̧erman »Schiffer; Wasserungetüm«, ahd. waz̧z̧irman »Wasserträger«; als Bezeichnung des elften Sternbildes im Tierkreis ‹lat. aquarius› seit dem 15. Jh. gebräuchlich); Wasserratte (16. Jh.; seit dem 19. Jh. auch übertragen für »‹guter› Seemann« und »jemand, der gerne schwimmt«); Wasserstoff (Ende des 18. Jh.s; für frz. hydrogène »Wasserstoff«).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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